Beijing – Dienstag

Gelandet:

Dienstag 11.35 Uhr

Guter Flug, wir sitzen in der 1. Reihe nach der Business-Class und hatten genug Beinfreiheit . Das Essen ist ok. Wir haben sogar geschlafen, die Kabinen wurden verdunkelt und das Licht ausgeschaltet. Wir fliegen mit AirCina mit einer niegelnagelneuen Boeing 777.

Wir landen gegen 11:35, die Immigration ist problemlos und trotzdem begrüßt uns Kevin erst  1,5 Stunden später am Ausgang des Terminal 3. Der Flughafen ist riesig und der volle Bus gibt uns einen ersten Vorgeschmack auf das Land der vielen Menschen.

Wir fahren mit dem Taxi zum Hotel und bezahlen 103 Y. jeder von uns hat in D etwas Geld getauscht. Das Hotel liegt in einer kleinen Seitenstraße im beliebten Viertel DongCheng.

Die Übernachtung müssen wir sofort bezahlen.  800 Y via KK und 100 Y Deposit. Wir sollten uns eine Quittung geben lassen, meint Kevin. Vielleicht verstehen die Kollegen am Empfang bezüglich der Rückgabe dann kein englisch mehr.

Klamotten auf´s Zimmer bringen und sofort stürzen wir uns in´s Getümmel. Wir haben Hunger,  als erstes wollen wir etwas essen. Mittagessen mit Kevin in einer der zahlreichen Straßenküchen. Es ist kein Mensch drinnen, die Mittagszeit ist vorbei.

Wir bestellen 5 verschiedene Gerichte aus der Bilderkarte. Kevin erklärt uns, dass niemand etwas nur für sich bestellt, sondern dass jeder etwas bestellt und dann alle davon essen. Sharing gab es also schon lange im alten China. Diese Essgewohnheit gefällt mir gut, weil dann alle von allem kosten können. Eine Gabel finde ich natürlich nicht, aber an die Stäbchen gewöhnt man sich nach den ersten Happen ganz schnell. Dauert halt etwas länger. Auf einem Teller sind scharfe gebratene grüne Bohnen, auf dem anderen gegrilltes Gemüse, es gibt  gegrilltes Schweinefleisch, welches man mit langen Sprossen in ein tofuähnliches Blättchen einrollt und mit der Hand isst und gegrillte kleine Hühnchenstückchen mit Erdnüssen in einer sehr pikanten Ölsauce.  Es schmeckt hervorragend. Wir studieren chinesische Schriftzeichen und lernen einige Wörter wie Danke  und die Zahlen 2.

Wie er sich ernähre hier so als Student, fragen wir Kevin. Er ist viel auf der Straße, es sei billiger, nur manchmal koche er deutsche Kleinigkeiten, wenn er Appetit darauf verspüre.

Kevin studiert 1 Jahr lang die chinesische Sprache in Beijing. Zuerst hat er auf dem Campus allein in einem Zimmer gewohnt, im 2. Semester dann jedoch mit einem Koreaner zusammen. Das sei ziemlich anstrengend gewesen. Jetzt hat er seine 2 Semester erfolgreich abgeschlossen und nutzt die letzten Wochen bis zum Ablauf seines einjährigen Visums, um noch ein bisschen durch die Gegend zu reisen und sich das Land anzuschauen . Wir haben uns jeder eine U-Bahnkarte (20 Y Deposit) mit 30 Y aufgeladen- je Fahrt ca. 2Y= 30 Cent)

Von Nankuoquxiang mit Linie 6, dann Linie 10 Richtung Osten  und dann laufen wir durch eine moderne Einkaufsstraße mit den gängigen Weltmarken. Hollister eröffnet in 2 Tagen hier einen neuen Shop, die Holister-Jungs machen Promotion für die Eröffnung und stehen halbnackt vor dem neuen Laden.  Auch ein riesengroßer Apple-Store ist mit dabei. Apple und Holister interessieren uns nicht, die haben wir immer, wir wollen in eine chinesische Kneipe. Es ist noch früh (gegen17 Uhr) und viele der kleinen Bars sind leer oder noch nicht geöffnet. Wir setzen uns in etwas Pubähnliches auf die Terrasse und trinken Bier. Das Bier kostet hier 20Y, nach der 2. Runde dann nur noch 15 Y.

Es regnet zwischendurch und manchmal denke ich, es ist schon Abend. Den ganzen Tag war es diesig und grau und dämmrig. Der Smog hängt hier wirklich drückend über der Stadt. Depressive Menschen gibt es hier wahrscheinlich nicht viele. Die überleben das nicht und sind sicherlich immer ganz schnell tot.

An der U-Bahn trennen wir uns von Kevin und fahren den Weg wieder zurück allein. Es ist jetzt gegen 20 Uhr und als wir die U-Bahn verlassen ist es schon dunkel draußen. Wir nehmen den Weg zurück zum Hotel durch eine sehr große Shoppingsiedlung, wo viele Menschen flanieren, essen, trinken und Geschäfte anschauen. Hundemüde und mit einem klebrigen Gefühl auf der Haut kommen wir im Hotel an. Nein, wir gehen noch nicht schlafen. Wir nehmen unsere am Flughafen gekaufte Rauchware, leihen uns vom Empfang ein Feuerzeug und laufen die kleine Straße bis zum Ende. Dort gibt es auch einige kleine Straßenkneipen. Keine Touristen, nur einheimisches Volk. Wir setzen uns an einem campingähnlichen Stand auf der Straße auf kleine Stühle, bekommen grottenkaltes Bier und essen aufgespießtes Fleisch und gegrillte Paprika.

Nach einem 10 Stunden Flug und einem Tag in Peking bekomme ich die 1.Dusche. Im TV läuft China sucht den Superstar oder etwas Ähnliches. Das Fenster ist weit geöffnet und die Aircondition funktioniert. Perfekt. 3 Minuten später bin ich eingeschlafen.

 

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